Ruhr-Universität Bochum
Lehrstuhl für Verkehrswegebau
Universitätsstraße 150
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D-44780 Bochum
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Am Freitag, dem 14.03.2025, waren rund 100 Gäste aus ganz Deutschland in Bochum zu Gast, um sich im Rahmen der Vortragsveranstaltung „Ein Rückblick auf 20 Jahre nachhaltige, innovative Bitumen- und Asphaltforschung am LVW“ an die Forschung unseres Lehrstuhls unter der Leitung von Prof. Martin Radenberg zu erinnern und seine Verdienste zu würdigen. Wir danken allen Referentinnen und Referenten (aktuellen und ehemaligen Mitarbeitenden des Lehrstuhls) für die spannenden Einblicke in die Forschungsthemen unseres Lehrstuhls und insbesondere Prof. Hans-Hermann Weßelborg für die Laudatio auf Herrn Radenberg.
Unser geschätzter Chef Martin Radenberg ist für uns alle viel zu früh am 23. Oktober 2024 im Alter von 61 Jahren verstorben. Wir sind tief erschüttert und zutiefst traurig über diesen Verlust. Mit Martin Radenberg verliert der Lehrstuhl eine herausragende Persönlichkeit mit einer großen und in der Branche geschätzten Expertise im Asphaltstraßenbau und im Bereich der Straßenbaustoffe.
Martin Radenberg wurde 2005 zum Universitätsprofessor an den Lehrstuhl für Verkehrswegebau der Ruhr-Universität Bochum berufen. Zuvor war er geschäftsführender Gesellschafter und Prüfstellenleiter der IFTA GmbH. Die Ausrichtung des Lehrstuhls wandelte sich mit Martin Radenberg in seinem experimentellen Schwerpunkt hin zu innovativen, performance-orientierten Bindemittel- und Asphaltprüfmethoden, um hieraus nachhaltige und dauerhafte Oberbaukonzepte in Asphaltbauweise abzuleiten. In den vergangenen Jahren wurden maßgebliche Fortschritte und Veränderungen im Asphaltstraßenbau (wie DSR-Analytik, lärmmindernde Bauweisen für Kommunen, Wiederverwendung und Verjüngung von Bitumen, Temperaturabgesenkter Walzasphalt und zuletzt auch das Thema der Bitumensubstitution) durch den Lehrstuhl entwickelt, erforscht und/oder wissenschaftlich begleitet.
1999 wurde Martin Radenberg in den Arbeitsausschuss 7.2 Bindemittel der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e.V. aufgenommen und das Engagement in der FGSV nahm stetig bis zu einer Mitarbeit in 13 verschiedenen Gremien zu. Seit 2012 gehörte er zudem dem Vorstand der FGSV an. Darüber hinaus war er Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Deutschen Asphaltinstitutes und im Fachbeirat Verkehrsinfrastruktur der Bundesanstalt für Straßenwesen. Für sein Engagement und seine ausgezeichneten Arbeiten auf dem Gebiet des Asphaltstraßenbaus wurde er 2021 mit der Lüer-Nadel ausgezeichnet.
An der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften war er von Oktober 2012 bis September 2014 sowie von April bis September 2015 Dekan. Zudem war er seit August 2018 als Berufungsbeauftragter der Ruhr-Universität Bochum bestellt und war langjähriger Vorsitzender des Projektbüros Bauen und Umwelt.
Wir Mitarbeiter*innen schätzten sehr das große Vertrauen, daß er in uns setzte und unsere Freiheiten, durch die das gute Teamwork, die Motivation und unsere persönliche Entwicklung stark gefördert wurden. In wichtigen und schwierigen Situationen – auch über das dienstliche Verhältnis hinaus – konnten wir uns seiner Unterstützung immer sicher sein. Er als Chef und Mensch, seine Begeisterung für den Baustoff Bitumen und Asphalt, seine fachliche sowie wissenschaftliche Expertise werden uns sehr fehlen.
Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.